Der Gründer von ULE ganz persönlich

Ein Interview mit Martin Schippel

Martin Schippel (36) gründete die Urban Light Emotion – kurz ULE – im Jahre 2012. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, seine Kunden individuell in allen Fragen zum Thema Licht und Beleuchtung zu beraten. Dabei spezialisierte er sich auf nachhaltige, hochwertige LED-Technologie.

Martin Schippel
 

Martin, bist Du eher zufällig zu Deiner jetzigen Tätigkeit gekommen, oder hattest Du schon immer eine besondere Affinität zum Licht?

Jedenfalls bin ich dieses Engagement nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen eingegangen. Lichtinstallationen bergen ein unglaubliches Potenzial an kreativer individueller Gestaltung. Es geht nicht darum, dass das Licht an- oder ausgeht, wenn man auf einen Schalter drückt, sondern um das Erstellen einer Gesamtlösung nach den individuellen Bedürfnissen eines Kunden unter Berücksichtigung wirtschaftlicher Effizienz, Umweltfreundlichkeit, ergonomischer Standards und – nicht zu vergessen – ästhetischer Gesichtspunkte. „Schönheit“ lässt sich durchaus verkaufen, wobei dies im Hotelgewerbe und in der Gastronomie, wo ein ansprechendes Äußeres das beste Instrument zur Gewinnung von Kunden und die Pflege von Kundenbeziehungen sein kann, leichter sein mag. Aber auch Kunden aus der Industrie lassen sich von schlüssigen Konzepten überzeugen, wenn man ausreichend auf die Besonderheiten ihrer Branche und ihres Unternehmens eingeht. Diese Gespräche nehme ich mit großem persönlichen Engagement wahr, zumal auch ich in jedem dieser Gespräche dazu lerne.

Gibt es aus Deiner Sicht enge Bezüge zwischen Deiner beruflichen Arbeit auf der einen Seite und Deinem künstlerischen und politischen Engagement andererseits?

Aber ja. Wenn ich der klassischen Muse als Sänger diene, sollte ich bei meinem Publikum ankommen und sie im besten Fall in eine andere Welt versetzen. Ich singe „Die beiden Grenadiere“ von Schumann und meine Zuhörer sollten mir abnehmen, dass den beiden ihr Kaiser über alles geht. Das geht nicht ohne Leidenschaft, Kreativität und Empathie.

Bei den „Wirtschaftsjunioren Mittleres Ruhrgebiet“ bin ich gern mitverantwortlich tätig und derzeit für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig, weil es kaum etwas Spannenderes gibt, als Start-ups auf die Beine zu helfen und sie in der Pionierzeit ihres Unternehmens zu begleiten. Wenn die neue Landesregierung das Fach „Wirtschaft“ für die Schulen verbindlich einführen will, so freue ich mich, dass wir diese Entscheidung im politischen Vorfeld mit vorbereitet haben.

In der Malerei gibt es die „Mona Lisa“, in der Literatur „Romeo und Julia“ als Ikonen. Gibt es ähnliche realisierte Idealvorstellungen für Dich auch im Bereich der Lichtinstallationen?

Da fallen mir gleich einige Beispiele ein, aber ich will mal nicht bis Dubai ausschweifen, sondern in unserer Region bleiben. Ich halte die Rolltreppe in der Zeche Zollverein, in der man scheinbar über ein glühendes Förderband Kohle gleitet, für große Kunst. Auf ihre Art sind auch die Lichtinstallationen der Burg Thierstein und des Hattinger Stadtmuseums perfekt. Unzufrieden bin ich mit meinen Arbeiten eigentlich nie, ob es sich nun um die Installationen des Domizils Langehorst der Gartenstadt Hüttenau oder die diversen Lichtanlagen für Thyssen-Krupp handelt. Das ist letztlich das Entscheidende an diesen Projekten: Der Kunde muss am Ende zufrieden sein, aber auch ich sollte zufrieden sein. Das geht auch durchaus unter weitgehender Berücksichtigung von Kostengesichtspunkten.

Mit dem Kunden reden und entscheiden, bis das Optimum an „Licht“ in mehrfacher Hinsicht erreicht ist. Ist das Dein Alleinstellungsmerkmal?

Jedenfalls strebe ich das an. Der ehemalige Bundeskanzler Helmut Schmidt hat einmal gesagt: „Für mich ist das Wichtigste, sich Aufgaben zu stellen, Aufgaben zu begreifen und danach zu streben, die verstandenen Aufgaben bestmöglich zu erfüllen.“ — Dem möchte ich nacheifern.

Die Fragen stellte Dr. Willi Bredemeier
Chefredakteur von Open Password
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